Nur sequentieller Zugriff auf Daten

Vom Locher zur Lochkarte und dann zum Drucker


Im Service-Büro Basel ist 1963 die einzige Möglichkeit für Kommunikation zwischen Rechner und Mensch der Weg von der Lochkarteneinheit über die Zentraleinheit (CPU) zum Drucker.

Das bedeutet, dass alles schön der Reihe nach gelesen, gestanzt und auch gedruckt werden musste.

Dazu müssen die von Hand, mit Schreibmaschine oder sonst wie erstellte Listen mit Informationen als Daten in die Lochkarten gestanzt werden. Eine Locherin auch Datatypistin genannt, bediente dazu einen Lochkartenstanzer, der wie eine grössere Buchhaltungsmaschine aussieht. Nach meinem Wissensstand waren es in der Schweiz immer weibliche Personen, die diesen Beruf ausübten.

Je nach Datenmenge gab es dann kleine, grosse oder ganz grosse Stapel von Lochkarten, die in Kartonschachteln mit je 2000 Karten abgelegt wurden. Eine wichtige Rolle spielte jeweils auch die Farbe der Lochkarte. Bei der Analyse einer grösseren Applikation wurden vor der Inbetriebnahme des Programms die Farben der Karten zugeteilt. Als Beispiel: Rot für Adressen (Stammdaten), Blau für Arbeitszeiten, Gelb für Abwesenheit durch Krankheit oder Grün für Ferien (Bewegungsdaten). Die Allerweltsfarbe Ecru (d.h. unbehandelt) wurde jeweils für Programmdaten und anderweitige Steuerkarten benutzt.

Jetzt musste mit den auf Lochkarten festgehaltenen Daten auch die gewünschte Liste oder das Druckergebnis wie z.B. Lohnabrechnung auf dem Drucker erstellt werden. Die Tabelliermaschine wurde in den Anfangszeiten mit gesteckten Kabeln auf der Schalttafel später mit auf Lochkarten gestanzten Programmen gesteuert.

Findige Programmierer erstellten einen eigene internen Sort, sofern
noch genügend Speicherplatz von den 4 – 16 KB vorhanden war.